Winterharter Hibiskus bringt Exotik in den Garten

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Hibiskus ist nicht gleich Hibiskus, wenn es um die Frosttoleranz geht

Exotische Blüten, die uns an Hawaii und die Südsee erinnern. Wir sehen uns mit einem kühlen Drink auf unserer Terrasse sitzen und im Gedanken in die kühlen Fluten eines Ozeans gleiten. Geht das auch in unseren Gefilden? Ja, und wie!

Denn Hibiskus – Inbegriff der Tropen und inoffizielles Maskottchen aller Surfer dieses Planeten – gedeiht auch bei uns. Es gibt allerdings etwas zu beachten: Nicht alle Hibiskuspflanzen sind winterhart.

Hibiscus rosa-sinensis – Der Hibiskus, der keine Kälte mag

Der klassische Hibiskus, zu Deutsch „Roseneibisch“ ist eine Pflanze, die aus den Subtropen stammt und hierzulande nicht winterfest ist.

Bereits bei Temperaturen unter 10 °C sollte der Hibiskus – insofern er überhaupt draußen steht – reingeholt werden. Im Wintergarten findet er einen perfekten Platz, bis die Temperaturen wieder steigen.

Meistens kultiviert man den Hibiskus ohnehin als reine Zimmerpflanze, sodass man hier gar nicht Gefahr läuft, die wunderschönen Pflanzen zu schädigen.

Fakt ist: Jeder Versuch, den Hibiskus aka Roseneibisch in Deutschland im Garten auszupflanzen, ist zum Scheitern verurteilt.

Hibiscus syriacus – Der Strauchhibiskus oder Gartenhibiskus verträgt Frost

Lesen Sie die Bezeichnungen „Gartenhibiskus“ oder „Strauchhibiskus“ oder alternativ „Garteneibisch“ oder „Straucheibisch“, sind Sie auf der sicheren Seite.

Dieser Hibiskus wächst als holziger Strauch und ist gut frostverträglich (bis zu –15 °C). Allerdings erst, wenn er sich im Garten etabliert hat – für gewöhnlich nach drei bis vier Jahren. Jüngere Pflanzen schützen Sie am besten mit Mulch oder Tannenreisig.

Garteneibisch in Kübelhaltung sollte allerdings immer geschützt werden, denn im Blumentopf friert die Erde schnell durch. Eine Ummantelung aus Kokosmatten, Noppenfolie oder Gartenvlies hilft. Die Erde am besten auch abdecken. Und den ganzen Kübel hoch platzieren, sodass er auch von unten gegen die Kälte des Bodens geschützt ist. Eine wärmende Hauswand in der Nähe schützt zudem vor Witterungseinflüssen.

Steckbrief Gartenhibiskus

Der Gartenhibiskus oder Garteneibisch ist aufgrund seiner schönen Blüten und seiner relativ einfachen Pflege ein beliebter Zierstrauch in vielen Gärten und Landschaften.

  • Botanischer Name: Hibiscus syriacus
  • Allgemeine Namen: Garteneibisch, Gartenhibiskus, Straucheibisch, Strauchhibiskus
  • Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
  • Herkunft: Ostasien / China, Subtropen.
  • Wuchsform: Der Garteneibisch ist ein laubabwerfender Strauch mit aufrechter, trichterförmiger Wuchsform. Er kann eine Höhe von etwa 2 bis 3 Metern erreichen.
  • Blätter: Die Blätter des Garteneibischs sind klein, herzförmig und grün. Im Herbst verfärben sie sich oft in warmen Tönen wie Gelb oder Rot, bevor sie abfallen.
  • Blüten: Die auffälligen Blüten sind das Besondere am Garteneibisch. Sie sind trichterförmig und haben einen Durchmesser von etwa 8 bis 10 Zentimetern. Die Blüten können in verschiedenen Farben wie Weiß, Rosa, Violett und Blau blühen. Die Blütezeit erstreckt sich von Sommer bis Herbst.
  • Vermehrung: Diese erfolgt sehr einfach über Samen. Obacht: Wo der Samen hinfällt, wächst ein neuer Hibiskus. Oder auch gern mal 20 bis 30 davon.

Pflegetipps für den Gartenhibiskus

Der Garteneibisch ist relativ pflegeleicht. Regelmäßige Bewässerung, insbesondere während trockener Perioden, ist wichtig. Der Strauch kann im späten Winter oder frühen Frühjahr beschnitten werden, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern. Gelegentliches Düngen mit einem ausgewogenen Dünger für blühende Pflanzen wird empfohlen.

Standort: Der Garteneibisch bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Er benötigt mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag, um gut zu gedeihen und reichlich Blüten zu produzieren.

Boden: Der Boden sollte gut durchlässig und fruchtbar sein. Verbessern Sie den Boden gegebenenfalls mit Kompost oder organischem Material, um die Feuchtigkeitsspeicherung und Nährstoffversorgung zu verbessern. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 wird bevorzugt.

Bewässerung: Hibiscus syriacus benötigt regelmäßige Bewässerung, besonders während trockener Perioden. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine Mulchschicht um die Pflanze herum kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Düngung: Düngen Sie Ihren Hibiskus während der Wachstumsperiode mit einem ausgewogenen Dünger für Blühpflanzen. Befolgen Sie die Anweisungen auf der Verpackung, um die richtige Dosierung und Häufigkeit zu gewährleisten. Überdüngung sollte vermieden werden, da dies zu einer übermäßigen Blattproduktion und einer geringeren Blütenbildung führen kann.

Rückschnitt: Garteneibisch kann im späten Winter oder frühen Frühjahr beschnitten werden, um die Form zu verbessern und das Wachstum zu fördern. Entfernen Sie tote oder beschädigte Äste und schneiden Sie ältere Stängel auf etwa ein Drittel ihrer Länge zurück. Dies regt das Wachstum neuer Triebe an, die im Sommer Blüten produzieren.

Schädlinge: Prüfen Sie Ihren Hibiskus regelmäßig auf Schädlingsbefall wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen. Bei Bedarf können Sie organische Insektizide oder andere geeignete Schädlingsbekämpfungsmethoden verwenden.

Winterhärte: Der Garteneibisch ist winterhart und gedeiht in den Winterhärte-Zonen 5 bis 8. In kälteren Regionen kann zusätzlicher Schutz vor starkem Frost erforderlich sein.

Hibiscus x moscheutos – Das Nonplusultra in Sachen Kältetoleranz: der Staudenhibiskus oder Riesenhibiskus

Noch weniger Gedanken um die Kältetoleranz müssen Sie sich beim Staudenhibiskus oder Riesenhibiskus machen.

Nicht nur glänzt diese krautige Neuzüchtung aus Nordamerika mit riesigen weißen, rosafarbenen oder roten Blüten (bis zu 30 cm Durchmesser), die von Juli/August bis Oktober blühen, sondern die Pflanzen sind sogar bis minus 30 °C kältetolerant (Winterhärtezone 4). Ein Abdecken im Winter ist nicht nötig – es sei denn, es handelt sich um Jungpflanzen. Dann sollten Sie besser eine Mulchschicht auf der Pflanze verteilen.

Der Staudenhibiskus erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern – abhängig von der Sorte. Und friert im Winter einfach zurück – ganz so, wie es bei Stauden üblich ist.

Schneiden Sie das, was im späten Herbst übrig bleibt, einfach bodennah ab. Der Staudenhibiskus treibt im folgenden Jahr neu aus und wächst innerhalb kürzester Zeit wieder zur vollen Größe heran.

Einziges Manko: Sie müssen leider etwas Geduld haben. Denn bevor der Staudenhibiskus wieder loslegt, dauert es: Erst ab Mitte/Ende Mai, wenn der Boden sich ausreichend erwärmt hat, fangen die neuen Triebe an, zu wachsen. Dafür aber noch üppiger und kräftiger als im Jahr zuvor.

Wenn die riesigen Knospen endlich sichtbar werden, gibt es kein Halten mehr. Ähnlich wie bei Taglilien gehen jeden Morgen die Blüten auf und zeigen sich in ihrer verschwenderischen Pracht und Fülle. Zum Abend und über Nacht schließen sich die Blüten wieder.

Und wenn dann endlich die riesigen Blüten aufgehen, könnte man vor dem Staudenhibiskus einfach niederknien. So betörend und wunderschön sind die hand- bis tellergroßen Blüten.

Nicht nur lieben außerdem Schmetterlinge, Hummeln und Bienen die Blüten, nein, sie schmecken auch noch hervorragend als Tee oder sogar als spektakulärer Salat. Wenn Ihnen das nun aber zu ausgefallen wird, dann dekorieren Sie einfach nur damit!

Übrigens: Falls Sie auf den Begriff „Sumpfhibiskus“ stoßen sollten, dann ist damit tatsächlich der Staudenhibiskus gemeint. Der Name trügt allerdings, denn es handelt sich dabei nicht um eine Sumpf- oder Teichpflanze.

Zwar benötigt der Staudenhibiskus im Sommer sehr viel Wasser, aber bestimmt keine Staunässe. Und im Winter sollte er ohnehin nur sparsam gegossen werden.

Und jetzt noch einige Pflegetipps für Staudenhibiskus

Pflanzzeit: April bis Oktober. Bei späterer Pflanzung ist ein Winterschutz notwendig. Von vornherein einen guten Quadratmeter pro Pflanze einplanen. Der Staudenhibiskus wird von Jahr für Jahr größer und wuchtiger. Beim Einpflanzen auf die gleiche Höhe wie im Pflanzcontainer aus dem Gartencenter setzen. Tipp: Drumherum viele Frühjahrsbegleiter wie z.B. Zierlauch platzieren, um die für lange Zeit leeren Plätze zu kaschieren.

Standort: Vollsonnig (5–6 Stunden), warmer Boden ist wichtig, besonders für das Austreiben. Ohne Sonne gibt es deutlich weniger Blüten und es kommt zu einer Vergrünung der Blätter bei Sorten mit dunklen Blättern.

Substrat: Lehmig-humos, nährstoffreich, neutral bis leicht sauer.

Gießen: Ab April/Mai anfangen zu gießen – auch damit der Dünger aufgenommen werden kann. Im Sommer sehr viel gießen, besonders ab Juni, da dann die Knospen angelegt werden; ansonsten können die Knospen trocknen, gelb werden und einfach abfallen. Staunässe – besonders bei Kübelhaltung – ist unbedingt zu vermeiden. Im Winter (November bis April): Gar nicht gießen! Eine Pflanze ohne Blätter benötigt kaum Wasser.

Düngen: Ausreichend zu düngen, ist dringend notwendig. Der Staudenhibiskus ist ein Starkzehrer. Um die gigantischen Blüten (bis zu 600 an einer Pflanze wurden bereits gezählt!) zu entwickeln, braucht er richtig viel Power. Daher haben wir dem Thema einen eigenen Absatz weiter unten gewidmet.

Ausputzen: Blüten regelmäßig ausputzen. Dann remontiert der Staudenhibiskus und blüht damit ein zweites Mal. Außerdem sieht es schöner aus, denn besonders nach einem heftigen Regenguss können die zarten Blüten leicht matschig werden und zusammenkleben.

Rückschnitt: Im März des Folgejahres die alten Stiele 10 bis 15 cm über dem Boden abschneiden. Der Neuaustrieb setzt ganz unten an den Stielen vom Vorjahr an.

Winterschutz: Nicht notwendig, Staudenhibiskus ist extrem kältetolerant, sogar bis minus 30 °C.

Wichtiger Tipp: Schützen Sie den Neuaustrieb besonders gut vor Nacktschnecken. Die schleimigen Biester lieben die weichen Triebspitzen und rasieren diese Nacht für Nacht aufs Neue ab. Das schwächt selbst den ansonsten äußerst robusten Staudenhibiskus.

Optimales Düngen für den Staudenhibiskus:

  1. Zeitpunkt: Beginnen Sie im Frühjahr (April/Mai), wenn das Wachstum des Staudenhibiskus wieder einsetzt. Achten Sie darauf, dass der Boden bereits aufgetaut ist und keine Frostgefahr mehr besteht.
  2. Auswahl des Düngers: Verwenden Sie am besten einen organischen Dünger, da dieser schonend für die Pflanze ist und langsam freigesetzt wird. Bevorzugen Sie einen Dünger mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis.
  3. Dosierung: Lesen Sie die Anweisungen auf der Verpackung des Düngers und beachten Sie die empfohlene Dosierung. Diese kann je nach Hersteller und Düngerart variieren. Achten Sie darauf, den Dünger nicht übermäßig zu verwenden, da dies zu Verbrennungen der Wurzeln führen kann.
  4. Verteilung: Verteilen Sie den Dünger gleichmäßig um den Wurzelbereich der Pflanze. Sie können den Dünger entweder leicht in den Boden einarbeiten oder ihn auf die Oberfläche streuen und dann mit einer Schicht Mulch abdecken.
  5. Bewässerung: Nachdem Sie den Dünger aufgetragen haben, gießen Sie den Staudenhibiskus gründlich, um den Dünger in den Boden zu bringen und die Nährstoffe freizusetzen. Achten Sie darauf, den Hibiskus regelmäßig zu gießen, damit der Boden immer leicht feucht bleibt.
  6. WÄCHTER-Tipp: Wir empfehlen 5 Stück Osmocote-Kegel pro Pflanze (das reicht für 6 Monate). Alternativ empfehlen wir organischen Dünger (Hornspäne oder Orgasan), im April und noch einmal im Sommer während der Blüte; auch gut: abgelagerter Kompost, Rinderdung und Urgesteinsmehl.

Fragen zum Hibiskus

Ist Hibiskus und Eibisch dasselbe?

Ja. Eibisch ist unsere deutsche Bezeichnung für Hibiskus. Doch Vorsicht: Bei so einer verallgemeinerten Ausdrucksweise wird noch nicht deutlich, ob es sich um eine winterharte Art handelt.

Welche Arten von Hibiskus gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Hibiskus, darunter der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis), der Garteneibisch (Hibiscus syriacus) und der Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos).

Wie groß wird ein Hibiskus?

Die Größe eines Hibiskus hängt von der Art und Sorte ab. Gartenhibiskus kann eine Höhe von 1 bis 3 Metern erreichen, während Roseneibisch und Staudenhibiskus oft etwas größer werden und Höhen von 2 bis 4 Metern erreichen können.

Wann blüht ein Hibiskus?

Die Blütezeit von Hibiskus variiert je nach Art und Sorte. Generell blüht Hibiskus ab Sommer bis Herbst. Als Zimmerpflanze kultiviert, kann Roseneibisch das ganze Jahr über blühen.

Wie sollte ein Hibiskus gepflanzt werden?

Hibiskus bevorzugen einen hellen, sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Hibiskus sollte in einem Abstand von etwa 1 bis 2 Metern gepflanzt werden.

Wie oft sollte ein Hibiskus bewässert werden?

Hibiskus benötigen regelmäßige Bewässerung, insbesondere während der Wachstums- und Blütezeit. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, aber Staunässe sollte vermieden werden.

Muss ein Hibiskus gedüngt werden?

Hibiskus profitiert von regelmäßigem Düngen während der Wachstumsperiode. Verwenden Sie einen ausgewogenen Dünger für blühende Pflanzen und befolgen Sie die Anweisungen auf der Verpackung.

Wie kann man einen Hibiskus zurückschneiden?

Gartenhibiskus kann im Frühjahr oder Herbst zurückgeschnitten werden. Entfernen Sie tote oder beschädigte Zweige und kürzen Sie bei Bedarf die Länge der Triebe, um die Form und Größe der Pflanze zu kontrollieren.

Staudenhibiskus zieht sich fast komplett zurück, nur die verholzten Stiele bleiben übrig. Diese können Sie fast bodennah abschneiden.

Kann ein Hibiskus in einem Topf gehalten werden?

Hibiskus kann gut in Töpfen oder Behältern gehalten werden. Wählen Sie einen ausreichend großen Topf mit guter Drainage und verwenden Sie eine hochwertige Kübelpflanzenerde. Stellen Sie sicher, dass der Topf regelmäßig bewässert wird.

Kann ein Hibiskus im Winter draußen bleiben?

Roseneibisch ist nicht winterhart und sollte im Winter in frostfreie Räume gebracht werden.

Gartenhibiskus ist winterhart und kann im Freien bleiben. Zusätzlicher Schutz kann in besonders kalten Regionen erforderlich sein.

Staudenhibiskus ist sehr winterhart und benötigt keinen Schutz.

Ist Hibiskus giftig?

Weder die Blüten noch das Laub des Hibiskus werden als giftig eingestuft. Es ist sogar möglich, die Hibiskus-Blüten zu verzehren – z.B. als Salat oder als Dekoration auf Torten. Dafür geeignet sind die Blüten des Roseneibisch, des Gartenhibiskus und die des Staudenhibiskus. Auch Tee lässt sich aus Hibiskusblüten zubereiten. Doch verwendet man dafür üblicherweise nicht die Blüten aus dem Garten, sondern die der Malvenart Hibiscus sabdariffa.

Winterharter Hibiskus bringt Exotik in den Garten

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