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Blattläuse an Rosen – so werden Sie sie los

Was sind die besten Mittel gegen Blattläuse an Rosen?

Wir zeigen Ihnen die besten Hausmittel und Tricks im Kampf gegen den akuten Blattlaus-Befall.

Igitt! Mit Blattläusen dicht an dicht besiedelte frische Triebe und Knospen an ihrer Lieblingsrose, die quasi aus dem Nichts aufgetaucht sind? Das ist kein schöner Anblick. Rosenliebhabern stockt der Atem.

Blattläuse kommen in fast allen Farben daher: grün, rot, schwarz oder weiß – meistens aber ganz spezifisch in sattem Grün, nämlich als auf Rosen spezialisierte „Große Rosenblattlaus“ (Macrosiphum rosae).

Nicht nur unappetitlich ist der Anblick, den Rosen tun die Läuse auch nicht gut. Sie saugen ihnen regelrecht ihr Lebenselixier weg. Die Knospen reifen gar nicht erst aus, sondern sterben direkt ab – im schlimmsten Fall bleibt die Blüte auch ganz aus.

Und was noch dazu kommt: Die Ausscheidungen der Blattläuse, der Honigtau, verklebt und verschmiert die Blätter und lockt Ameisen an. Diese leben in einer Art Symbiose mit den Blattläusen und „melken“ sie (was bedeutet, dass sie sich am Honigtau laben). Im Gegenzug schützen die Ameisen die Blattläuse vor Fressfeinden. Wenn man sie mal beobachtet, rennen sie wie die Weltmeister auf den Blättern umher und greifen alles an, was nicht schnell genug die Flucht ergreift. Zusätzlich zu den Blattläusen schaffen Sie sich damit gleich das nächste Problem an: eine Ameisenplage.

Mal abgesehen davon, dass die Blattläuse auch auf andere, benachbarte Pflanzen überspringen und damit noch mehr Schaden verursachen können.

Der Honigtau führt außerdem zu einem weiteren Problem. Durch die Schwächung der Rosen können sich Viren und Pilze besser ausbreiten. Sternrußtau, Schwarzfleckenkrankheit und Schwärzepilz könnten die Folge sein. Damit hat man dann wirklich ein Problem.

Sollte das noch nicht der Fall sein und die Rosen prinzipiell gesund bleiben, ist es auch möglich, dass die Blattläuse im kommenden Jahr ausbleiben. Spätestens mit den fallenden Temperaturen im Herbst hat sich das Problem (erst mal) von allein gelöst.

Aber was tun wir jetzt und hier, um die Rosen für diese Saison zu retten?

Die Chemiekeule beim Blattläuse-Bekämpfen sollte immer die letzte Wahl sein. Bevor man dazu greift, probiert man am besten einige natürlichere Mittel gegen Blattläuse an Rosen aus. Diese sind weder schädlich noch teuer.

Und noch eine Sache: Sie können die Blattläuse theoretisch auch ignorieren. Denn diese bilden die Fressgrundlage für viele Insekten und auch Vögel. Diese „Null-Lösung“ sollten Sie allerdings nur praktizieren, denn die Blattlaus-Population noch überschaubar ist.

Bei reinsten Blattlaus-Invasionen – wie auf den folgenden Bildern zu sehen – raten wir zum beherzten Eingreifen.

Lösung Nr. 1 – Auf Handarbeit setzen

Wer lieb ist, sammelt die Blattläuse ein und trägt sie behutsam weg – okay, das war ein Scherz. Blattläuse einzusammeln, ist keine Option. Ernsthaft! Komischerweise wird genau das in vielen Ratgebern vorgeschlagen. Wir fragen uns, ob da Blattläuse mit Nacktschnecken verwechselt worden sind. Wie soll das gehen? Blattläuse sind winzig und nicht besonders robust.

Machen Sie besser Folgendes: Ziehen Sie sich Gartenhandschuhe an und fahren Sie einfach mit den Fingern über die Blattläuse. Dabei werden diese blitzschnell zerquetscht. Problem kostenneutral und lediglich mit ein bisschen Zeitaufwand gelöst.

Ob man damit wirklich alle Blattläuse erwischt und die sich nicht weiter vermehren können, ist fraglich. Also öfter wiederkommen und wieder Hand anlegen. Wenn einige wenige verbleiben, ist das kein Problem.

Wer Skrupel hat und die Biester partout nicht anfassen will, geht gleich zur Lösung Nr. 2 weiter.

Lösung Nr. 2 – Blattläuse mit Wasser „wegsprühen“

Versuchen Sie einen relativ harten Wasserstrahl auf die befallenen Teile der Rose zu halten und die Blattläuse wegzuschwemmen. Dabei nicht zu brutal vorgehen. Sie wollen die Rosen ja retten und nicht zusätzlich schädigen.

Drehen und wenden Sie die Triebe, damit sie möglichst viele Blattläuse erwischen. Und vergessen Sie die Blattunterseiten nicht. Etwas tricky sind besonders bei jungen Knospen die kleinen Zwischenräume. Da kommt man nur mit Mühe hin, ohne aus Versehen die zarten Knospen abzureißen.

Der Hochdruckreiniger könnte die bessere Lösung als der Gartenschlauch sein, da dieser einfach die größere Power besitzt. Besonders, wenn die Blattläuse dicht an dicht sitzen, lassen sie sich von einem zu soften Geplätscher nicht wegbewegen.

Das Absprühen sollten Sie am besten zweimal am Tag und mehrere Tage hintereinander durchführen. Morgens und abends bietet sich dafür an, die volle Mittagssonne ist kein guter Zeitpunkt.

Übrigens: Blattläuse mögen generell keine Nässe. Daher reicht es eventuell schon, die betroffenen Partien einfach immer wieder nass zu machen, bis die Läuse aufgeben.

Meistens ist das Blattlaus-Problem mit einigen Wasserduschen gelöst. Natürlich und einfach – und ohne Körperkontakt. Das klingt doch ganz gut!

Lösung Nr. 3 – Feinde der Blattläuse anlocken & Begleiter setzen

Diese Lösung verfährt ganz nach dem Motto: Vorbeugen ist besser als Heilen. Die Blattlaus hat viele Feinde, die sie zum Fressen gernhaben. Dazu gehören: Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, Gallmücken und Schlupfwespen sowie all deren Larven – aber auch Vögel wie Meisen und Spatzen.

Bis sich aber eine ausreichend große Population davon angefunden hat, kann es mit den Rosen bereits bergab gehen. Manche Nützlinge kann man sogar im Fachhandel kaufen und dann gezielt aussetzen – zum Beispiel Marienkäfer.

Was übrigens hilft ist, wenn man in der Nähe der Rosen Pflanzen anbaut, die die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse einfach anlocken. Dazu zählen praktischerweise die köstlichsten Kräuter wie Baldrian, Bohnenkraut, Rosmarin, Salbei, Thymian und Ysop.

Stark riechende Pflanzen wie Zwiebeln und Knoblauch helfen ebenfalls. Fraglich ist eher, ob man diese Pflanzen im Rosenbeet haben möchte.

Aber auch mit Schafgarbe treffen Sie eine gute Wahl: Marienkäfer lieben sie und kommen in Scharen. Ein weiterer Geheimtipp ist der wunderschön gelb blühende Rainfarn.

Und ganz besonders schön neben Rosen anzusehen: Lavendel! Das ist die klassische Kombination, die wir aus ganz vielen Gärten kennen.

Tatsächlich sind die Standortbedingungen von Rosen und Lavendel sehr unterschiedlich, faktisch passen sie überhaupt nicht zueinander.

Rosen brauchen viel Dünger, Wasser und schwere, lehmige Erde. Lavendel wollen am liebsten so gut wie nichts – nur mediterrane Bescheidenheit. Ab und an einen Tropfen Wasser und einen kalkhaltigen, sandigen Boden.

Aber Sie können einen kleinen Trick anwenden: Setzen Sie die Rosen in die Mitte eines Beets, dort kann sie sich gut entfalten. Und in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern, möglichst an den Beetrand, pflanzen Sie den Lavendel. Vorher den Boden für den Lavendel mit Sand abmagern und das Beet von der Mitte her etwas abschüssig gestalten.

Sehr schön zu Rosen ist übrigens der Speiklavendel (Lavandula latifolia).

Mit so einer Mischkultur tun Sie Ihrem Garten ohnehin immer etwas Gutes. Nachhaltig und umweltschonend – besser geht es nicht! Damit haben Sie auch in den folgenden Jahren Ruhe vor Blattläusen.

Die Lösungen 1 bis 3 können Sie natürlich auch kombinieren!

Lösung Nr. 4 – Mit Seifenlauge und Spiritus besprühen

Für diese Lösung heißt es erst mal, ab in den Supermarkt / Baumarkt und einige Dinge besorgen. Stellen Sie eine Seifenlauge aus Kernseife, Gallseife, Neutralseife oder Schmierseife (Kali-Seife) und – falls vorhanden – etwas Spiritus oder Alkohol her, mit der Sie die Rosen mehrmals täglich einsprühen.

Für die Lauge lösen Sie einfach 20 g einer der oben genannten Seifen in einem Liter Wasser auf. Mit flüssiger Seife lässt sich so eine Mische etwas einfacher realisieren als mit fester, aber das geht auch. Wer Spiritus zur Hand habt, gibt noch einen Schluck dazu – das verbessert eventuell die Wirkung, ist aber eher bei einem Befall mit Schildläusen notwendig.

Dann in eine Sprühflasche oder einen Drucksprüher geben und die betroffenen Regionen ordentlich einnebeln. Die Blattunterseiten nicht vergessen.

Was passiert? Die Blattläuse werden von dieser glitschigen Schicht förmlich eingehüllt und gehen ein. Allerdings muss man einige Tage dran bleiben, damit auch die letzten Blattläuse das Zeitliche segnen.

Wenn Sie nach einigen Versuchen mit der Seifenlauge erfolgreich waren, spülen Sie am besten die Seifenreste und die toten Blattläuse von den Rosen herunter. Sieht ja nicht aus …

Normales Spülmittel sollten Sie besser nicht verwenden. Es schadet nicht nur der Rose, indem es den natürlichen Schutzmantel zerstört, sondern setzt auch den Bodenorganismen langfristig zu. Genauso schlecht: Parfümierte Seifen für den Hausgebrauch.

Schon eher in Betracht kommen ökologische Spülmittel mit Bio-Siegel. Aber wirklich nur, wenn nichts anderes zur Hand ist.

Lösung Nr. 5 – Neemöl (unter Vorbehalt) verwenden

Wer aus welchen Gründen auch immer vor der Schmierseife zurückschreckt, kann sich zur Not auch mit Neemöl (anderer Name: Niemöl) behelfen. Für dieses natürliche Hilfsmittel müssen Sie sich erneut in einen Baumarkt oder ein Gartencenter begeben. Denn normalerweise hat man dieses Öl aus dem Neembaum nicht zu Hause herumliegen.

Neemöl schadet nur den Blattläusen (und anderem Ungeziefer wie Trauermücken, Breitmaulrüssler, Thripsen und Buchsbaumzünslern), aber nicht anderen Nützlingen, die wir auf keinen Fall verletzen wollen.

Die Anwendung ist ganz einfach: Einige Tropfen des Neemöls in Wasser auflösen und die von den Blattläusen eingenommenen Reviere damit besprühen. Wichtig ist, dass das Neemöl einen Emulgator enthält, sonst klappt es nicht mit dem Vermischen.

Was passiert? Die Blattläuse werden träge, hören auf zu fressen und produzieren vor allem keinen Nachwuchs mehr.

Netter Nebeneffekt: Die Blätter der Rosen fangen schön an zu glänzen.

Nachteil: Neemöl ist relativ preisintensiv. Aber einmal angeschafft, kommt man damit ewig hin.

Lösung Nr. 6 – Insektizide (nur zur Not) einsetzen

Erst, wenn das alles nicht geholfen hat, kommen (wenn überhaupt) chemische Pflanzenschutzmittel ins Spiel. Sie kosten viel Geld, töten weitere Nützlinge gleich mit und belasten die Umwelt – einfach durch und durch keine gute Idee.

Was passiert bei der Verwendung? Das Insektizid dringt in die Rosen ein. Saugen die Blattläuse weiter daran, sterben sie. Auch die, die nicht unmittelbar sichtbar sind. Das funktioniert auf jeden Fall, aber eben nicht ohne Nebenwirkungen.

Weitere Hausmittel und Tipps

Essig

Häufig wird zur Verwendung von sehr stark verdünntem Essig geraten. Das kann helfen, kann aber auch den Rosen schaden. Essig ist ziemlich aggressiv und sollte wirklich nur in ganz geringen Mengen ausgebracht werden.

Sud / Jauche

Verschiedene Sude und Jauchen aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalm, Knoblauch, Zwiebeln, Oregano oder Bohnenkraut. Kann man machen, besonders wenn die genannten Pflanzen bereits umfangreich im Garten vorzufinden sind, ist aber etwas aufwendiger als die anderen Lösungen – sowohl in der Herstellung als auch in der Aufbringung.

Jauchen haben allerdings den zusätzlichen Vorteil, dass sie sich wie Dünger verhalten und dadurch eine besonders gesunde Alternative mit weiteren positiven Nebeneffekten sind.

Kartoffelwasser

Das Solanin, das sich im Wasser von gekochten Kartoffeln befindet, soll eine gute Wirkung gegen Blattläuse haben. Es wird abgekühlt und unverdünnt auf die Pflanzen aufgebracht.

Schwarzer Tee

Dafür einfach zwei Beutel Schwarztee nehmen und mit kochendem Wasser übergießen. Nach 15 Minuten Teebeutel entfernen und den Tee abkühlen lassen. Dann pur auf die Rosen versprühen.

Lavendelöl

Den Duft können Blattläuse überhaupt nicht ab. Mischen Sie Wasser mit einigen Tropfen Lavendelöl und sprühen Sie die Mischung auf die Rosen.

Profi-Tipp: Halten Sie Ihre Rosen gesund

Gesunde Rosen haben keine (oder nur wenige) Blattläuse. Und um die wenigen Blattläuse können sich die Vögel und andere Nützlinge kümmern und damit die Balance im Garten herstellen.

Was man für die Gesundheit seiner Rosen tun kann:

  • Kaufen Sie nur gesunde, robuste Rosen mit guten Wurzeln und gesundem Blattwerk.
  • Wählen Sie einen geeigneten Standort: am besten in Südausrichtung mit voller Sonne.
  • Düngen Sie die Rosen anständig und bedarfsgerecht. Starke und gesunde Pflanzen sind weniger anfällig gegen Blattläuse. Im späten Winter Kali-betont düngen. Und dann im März/April organischen Dünger einarbeiten. Und nochmal nach der Blüte düngen.
  • Checken Sie mal den Boden! Ist der Boden zu stickstoffhaltig, produzieren die Rosen Nährstoffe, die auf Blattläuse besonders attraktiv wirken. Der Boden sollte nährstoffreich und tendenziell eher lehmig als zu locker sein.
  • Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile der Rose und umgebender Pflanzen sowie Unkraut regelmäßig. Und harken Sie gelegentlich mal den Boden um die Rose auf.
  • Wässern Sie Ihre Rosen ausreichend. Rosen mögen viel Wasser – aber nicht auf ihren Blättern. Und auch keine Staunässe.
  • Setzen Sie passende Pflanzen in die Nähe der Rose, die ähnliche Bedingungen benötigen und mit ihren ätherischen Ölen Blattläuse abhalten.

Fazit: Blattläuse auf Rosen effektiv bekämpfen

Blattläuse an Rosen können sich zu einem wahren Problem ausweiten. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Vorbeugen ist besser als Heilen – und dazu auch noch die nachhaltigste Lösung. Mit einer guten Pflege Ihrer Rosen verbessern und erhalten Sie deren Gesundheit. Sie können sich dann selbst ausreichend gegen Blattläuse wehren. Prävention ist das beste Mittel zum Blattläuse bekämpfen.

Sinnvoll angelegte Gärten mit einheimischen Pflanzen in gemischter Kultur ziehen eine bunte Mischung aus Insekten an. Blattläuse sind nur dann Schädlinge, wenn man die Perspektive nicht wechselt – für eine Menge Insekten und Vögel sind Blattläuse Nahrungsgrundlage – und damit eine gute Sache. In der Natur ist alles im Einklang. Fressen und gefressen werden. Nichts und niemand ist überflüssig. Alles passt zueinander.

Schaffen Sie eine gute Grundlage, dann werden Sie von einer Blattlausplage verschont bleiben. Passiert es dann doch, helfen ganz einfache Lösungen, beginnend mit simplen Wasserduschen.

Erst, wenn Sie damit nicht weiterkommen, können Sie weitere Mittel einsetzen. Diese reichen von Seifenlaugen und weiteren Hausmittelchen und Pflanzenjauchen über natürliches Neemöl – bis zu Insektiziden. Von letzteren raten wir grundsätzlich ab, es sei denn, sie sind die letzte praktikable Lösung, die Ihnen bleibt.

Blattläuse an Rosen – so werden Sie sie los
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