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Winterhärtezonen im Überblick

Winterhärte und Frostverträglichkeit – Jede Pflanze im passenden Klima

Haben Sie sich auch schon immer gefragt, ob die Pflanze, die Sie gerade kaufen, überhaupt in Ihrem Garten gesund gedeihen und den Winter überstehen kann? Und wie Sie das zuverlässig herausfinden können?

Heutzutage können wir Pflanzen von der ganzen Welt beziehen. Es bereitet uns großen Spaß, neben heimischen auch exotische Pflanzen zu kultivieren. Besonders mediterrane Gärten liegen im Trend, genauso wie Prärie- und Steingärten. Aber nicht immer ist diese Freude am Besonderen von langfristigem Erfolg gekrönt, denn das (unpassende) Klima funkt gern mal dazwischen.

Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, die Frage nach der Wintertauglichkeit zu beantworten: Finden Sie heraus, in welcher Winterhärtezone (WHZ) oder USDA-Klimazone Sie leben. Denn bei immer mehr Pflanzen werden mittlerweile die Winterhärtezonen mit angegeben.

Klimaklassifikation und Winterhärtezonen

Die Zonen gehen international von 1 bis 13 (schrittweise in jeweils 5° Fahrenheit) und haben noch Unterteilungen in a und b (jeweils 2,5° Fahrenheit), um zum Beispiel städtisches Klima besser berücksichtigen zu können.

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (US Department of Agriculture, USDA) hat diese Klimaklassifikation entwickelt, bei denen Regionen anhand ihrer durchschnittlich niedrigsten Jahrestemperatur eingestuft werden. Diese sind bekannt als USDA-Klimazonen.

Auf Europa ausgelegt wurde diese Einteilung durch Heinze & Schreiber in „Eine neue Kartierung der Winterhärtezonen für Gehölze in Europa“.

Die Entsprechungen in Celsius dieser Klassifikation sehen so aus und geben jeweils die durchschnittliche Mindesttemperatur einer Zone (häufig abgekürzt mit dem Buchstaben Z) an:

Übersicht Winterhärtezonen

  • Zone 1a: -46,6°C und darunter
  • Zone 1b: -42,8°C bis -45,6°C
  • Zone 2a: -40°C bis -42,7°C
  • Zone 2b: -37,3°C bis -39,9°C
  • Zone 3a: -34,4°C bis -37,2°C
  • Zone 3b: -31,7°C bis -34,3°C
  • Zone 4a: -28,9°C bis -31,6°C
  • Zone 4b: -26,1°C bis -28,8°C
  • Zone 5a: -23,3°C bis -25,9°C
  • Zone 5b: -20,6°C bis -23,2°C
  • Zone 6a: -17,8°C bis -20,5°C
  • Zone 6b: -15°C bis -17,7°C
  • Zone 7a: -12,3°C bis -14,9°C
  • Zone 7b: -9,5°C bis -12,2°C
  • Zone 8a: -6,7°C bis -9,4°C
  • Zone 8b: -3,9°C bis -6,6°C
  • Zone 9a: -1,1°C bis -3,8°C
  • Zone 9b: 1,7°C bis -1°C
  • Zone 10a: 4,4°C bis 1,6°C
  • Zone 10b: 7,2°C bis 4,3°C
  • Zone 11a: 10°C bis 7,1°C
  • Zone 11b: 12,8°C bis 9,9°C
  • Zone 12a: 15,6°C bis 12,7°C
  • Zone 12b: 18,3°C bis 15,5°C
  • Zone 13: über 18,3°C

Winterhärtezonen in der DACH-Region

Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, eine öffentlich zugängliche Gesamtkarte der Winterhärtezonen zu finden, die lizenzfrei gezeigt werden kann. Wir empfehlen daher zur Bestimmung des eigenen Standorts die Google-Suche zu bemühen.

Grob kann man Folgendes sagen: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine Zonen unter 4 und höher als 8 dieser Einteilung. Einige Beispiele wären:

Winterhärtezonen DACH-Region:

  • Zone 4 bis 5: Hochalpen
  • Zone 5 bis 6: Alpenraum
  • Zone 6 bis 7: Flachland
  • Zone 7b: Berlin, Dresden, Halle
  • Zone 8a: Küsten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens, Hamburg, Kiel
  • Zone 8a: Rheinland
  • Zone 8b: Helgoland und Nordseeinseln

Nicht nur das Makroklima ist relevant fürs Überleben

Neben den Winterhärtezonen ist auch das Mikroklima (oder Lokalklima, Kleinklima) entscheidend. Denn dieses kann sich um eine ganze Klimazone vom Makroklima unterscheiden.

So ist es ausschlaggebend, ob eine Pflanze frei im Feld oder in der Nähe einer Hauswand oder eines Hangs steht. Dichte, städtische Bebauung wirkt sich anders aus als ländliche Weite mit Bereichen, die starken Winden ausgesetzt sind. Täler und Mulden sind oft Kältelöcher. Größere Flüsse mit fließendem Gewässer in der Nähe bringen mehr Wärme und Feuchtigkeit als kontinentale Flächen.

Richtige Ausrichtung, Boden, Standort und Pflege

Auch die Ausrichtung macht viel aus. Kalte Ostwinde sind schädlicher als Westwinde, die Sonne der Südausrichtung ist heftiger, die Schatten in Nordausrichtung ist kälter. Wintersonne und Ostwinde bei gleichzeitig gefrorenem Boden führen zur Austrocknung durch Verdunstung.

Nicht zu vernachlässigen sind außerdem Bodenbeschaffenheit und Pflege. Verdichtete Erde sorgt im Winter für Staunässe, zu lockere Erde für Trockenheit. Das Gießverhalten im Winter entscheidet darüber, ob die Pflanzen ausreichend, zu wenig oder zu viel Wasser zur Verfügung haben.

Klimaerwärmung als bedeutsamer Faktor

Besonders die globale Entwicklung des Klimas wird für Pflanzen zur großen Herausforderung. Lang anhaltende Hitzewellen und Trockenperioden, immer feuchtere, aber schneearme Winter sowie Extremwetterereignisse nehmen weiter zu. Wegen dieser starken Veränderung wurden die Winterhärtezonen im Jahr 2015 bereits neu berechnet. Eine klare Verschiebung um bis zu einer Zone war erkennbar.

Mit passenden Pflanzen gegen die Klima-Ereignisse setzen

Wer schlau ist, setzt bereits jetzt auf besonders hitze- und trockenheitsresistente Pflanzen und anpassungsfähige Allrounder. Wer etwas für die Welt tun möchte, achtet zudem auf die Kultivierung von Pflanzen, die auch der Tier- und Insektenwelt etwas Gutes tun. Und vermeidet versiegelte Flächen und Schottergärten. Dazu gehört manchmal auch, abgefallenes Laub und Totholz liegenzulassen, um einen winterlichen Unterschlupf anzubieten.

Wenn Sie zur Auswahl passender Pflanzen Fragen haben, steht unser Team vom WÄCHTER Pflanzencenter gern mit Rat & Tat zur Verfügung.

Was Sie für einen guten Winterschutz Ihrer Pflanzen tun können

Die richtige Pflege ist entscheidend für die Winterhärte von Pflanzen. Eine optimale Pflege hilft den Pflanzen, gesund und widerstandsfähig gegen Kälte und andere widrige Witterungsbedingungen zu bleiben.

Hier sind einige Gründe, warum die richtige Pflege wichtig ist:

  1. Gesunde Pflanzen: Eine gute Pflegepraxis das ganze Jahr über, einschließlich Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, fördert die Gesundheit der Pflanzen. Gesunde Pflanzen sind besser in der Lage, Stressfaktoren wie Kälte standzuhalten und sich zu erholen.
  2. Stärkung des Wurzelsystems: Ein starkes und gut entwickeltes Wurzelsystem ist wichtig, um Pflanzen vor Frostschäden zu schützen. Durch eine angemessene Bewässerung und gezielte Düngung kann das Wurzelsystem gestärkt werden, was die Überlebensfähigkeit der Pflanzen im Winter verbessert.
  3. Schutz vor Schädlingen und Krankheiten: Ein gesundes Wachstum während der Vegetationsperiode reduziert das Risiko von Schädlingsbefall und Krankheiten, die die Widerstandsfähigkeit einer Pflanze gegenüber Winterkälte beeinträchtigen können. Regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls rechtzeitige Behandlung von Schädlingen und Krankheiten sind daher wichtig.
  4. Vorbereitung auf den Winter: Die richtige Pflege im Herbst hilft den Pflanzen, sich auf den Winter vorzubereiten. Dies kann das Entfernen abgestorbener Pflanzenteile, das Mulchen des Bodens oder der Schutz von empfindlichen Pflanzen vor Kälte umfassen. Diese Maßnahmen minimieren das Risiko von Frostschäden und verbessern die Winterhärte. Wichtig ist auch, spätestens nach dem Sommer mit der Gabe von Dünger aufzuhören, da ansonsten die Triebe weiterwachsen und nicht ausreichend ausreichen würden.
  5. Standortanpassung: Die Wahl des richtigen Standorts für die Pflanzen ist ebenfalls wichtig. Pflanzen, die den klimatischen Bedingungen und Bodenverhältnissen eines bestimmten Gebiets besser angepasst sind, haben tendenziell eine höhere Winterhärte.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Winterhärte einer Pflanze auch von ihrer natürlichen Veranlagung und genetischen Faktoren abhängt. Die richtige Pflege kann jedoch dazu beitragen, dass eine Pflanze ihre maximale Winterhärte erreicht und besser vor Kälteschäden geschützt ist.

Im Artikel Winterschutz für Ihre Pflanzen – Handeln Sie jetzt! beschreiben wir ausführlich, was Sie für Ihre Pflanzen im Winter tun können.

Diese Pflanzen sind von Haus aus besonders kältetolerant

Es gibt viele Pflanzen, die besonders kältetolerant sind und auch in Regionen mit strengen Wintern gedeihen können. Hier sind einige Beispiele:

  1. Nadelbäume: Nadelbäume wie Tannen, Fichten, Kiefern und Zypressen sind bekannt für ihre Winterhärte. Sie sind an niedrige Temperaturen angepasst und behalten ihre Nadeln das ganze Jahr über, was ihnen zusätzlichen Schutz bietet.
  2. Immergrüne Sträucher: Immergrüne Sträucher wie Buchsbaum, Ilex, Berberitze, Eibe, Wacholder und Rhododendron sind ebenfalls kältetolerant. Ihre immergrünen Blätter bieten Schutz vor Kälte und Frost.
  3. Stauden: Es gibt viele winterharte Stauden, die auch bei tiefen Temperaturen gedeihen können. Beispiele dafür sind Frauenmantel, Storchschnabel, Fetthenne, Lavendel, Ehrenpreis, Akelei, Taglilie, Eisenhut und Rittersporn.
  4. Ziergräser: Bestimmte Ziergräser wie Schwingel, Pfeifengras, Chinaschilf und Blauschwingel sind kältetolerant und können auch im Winter eine interessante Struktur in den Garten bringen.
  5. Winterblühende Pflanzen: Einige Pflanzen blühen im Winter und sind gut an kalte Bedingungen angepasst. Dazu gehören Winterjasmin, Schneeglöckchen, Winterlinge und Christrosen.
  6. Obstbäume: Einige Obstbäume sind auch kältetolerant und können in kälteren Regionen angebaut werden. Beispiele dafür sind Apfelbäume, Birnbäume und Pflaumenbäume, die speziell für kältere Klimazonen gezüchtet wurden.
  7. Beerensträucher: Einige Beerensträucher wie die Brombeere (Rubus), die Himbeere (Rubus idaeus) und der Holunder (Sambucus) sind kältetolerant.
  8. Rosen: Es gibt viele winterharte Rosenarten und -sorten, die auch bei kalten Temperaturen gedeihen können, wie z.B. die Wildrose (Rosa canina).
  9. Zwiebelblumen: Viele Zwiebelblumenarten wie Tulpen, Narzissen, Krokusse und Schneeglöckchen können niedrige Temperaturen gut tolerieren und kommen im nächsten Jahr zuverlässig wieder.
  10. Wintergemüse: Einige Gemüsesorten wie Grünkohl, Rosenkohl, Spinat und Winterrettich sind kältetolerant und können im Winter geerntet werden.

Zum Schluss noch einige Tipps zur Auswahl guter Pflanzen

Ziehen Sie Pflanzen vor, die in Ihrer Region kultiviert wurden. Sie sind von Haus aus an ihr Winterhärtezone angepasst und haben eine höhere Gedeihgarantie und weitaus weniger Anpassungsstress.

Produktionen aus echten Gärtnereien sind jeder Supermarkt- und Baumarktware vorzuziehen. Außerdem unterstützen Sie damit die lokalen Baumschulen und Staudengärtnereien.

Reizen Sie die Werte der Winterhärtezonen besser nicht aus. Vorbeugen ist besser als heilen – oder wegschmeißen. Rechtzeitig einpacken und mulchen ist besser, als vor Aufregung zu zittern und sich täglich zu fragen: Wird meine bildschöne Bananenstaude es schaffen? Auch im Winter daran denken, dass Pflanzen Wasser benötigen. Und auch immer die Standortbedingungen berücksichtigen und sicherheitshalber mit einer Zone Abweichung nach unten kalkulieren.

Glauben Sie nicht jedem Onlineshop, der großzügige Versprechungen über die Winterhärte macht. Es handelt sich dort immer nur um Richt- und Erfahrungswerte. Bereits der nächste heftige Winter kann auch gut etablierten Pflanzen, ein Ende setzen. Ein längerer Kahlfrost ohne adäquaten Winterschutz genügt meist schon.

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