Steingewächse sind Überlebenskünstler
Steingewächse sind anspruchslos und verzeihen den einen oder anderen gärtnerischen Fehler. Wenn man gern mal das Gießen vergisst oder sich mit Düngen und korrekter Substrat-Auswahl nicht lang aufhalten will, dann sind diese anfängerfreundlichen Überlebenskünstler eine ideale Möglichkeit, um im Garten attraktive und pflegeleichte Oasen zu bilden. Vor allem an sonnigen Plätzchen machen Steingewächse eine gute Figur.
Wichtig ist allerdings, dass sie nicht nur die heiße Sommersonne tolerieren, sondern auch den Winter überstehen. Frosthart sind sie eigentlich alle – insofern sie unter einer schützenden Schneehaube überwintern können. Doch leider sind deutsche Winter eher feucht und nass, sodass ein Winterschutz aus Reisig oder Vlies bei winterlicher Dauerberieselung zu empfehlen ist.
Welche Pflanzen passen gut in den Steingarten?
Bodendecker wie Blaukissen, Polsterphlox und Zwergginster sind durch ihren flachen Wuchs und ihre prächtigen Farben bestens dazu in der Lage, triste Gemäuer aufzuhübschen und kahle Stellen zu kaschieren. Sie sind der Mittelpunkt der sogenannten „alpinen Bepflanzung“, denn sie blühen in den schönsten Farben und bilden mit der Zeit große Teppiche.
Niedrige Koniferen geben dem Arrangement ein exotisches Flair, besonders die mit den ganz langen Nadeln, wie die Zwerg-Seidenkiefer oder die Zirbelkiefer. Zudem sind sie immergrün und damit auch im Winter ein absoluter Hingucker.
An Sukkulenten kommen Sie nicht vorbei …
Die wahren Stars im Steingarten sind aber die „Dickblattgewächse“. Man sieht ihnen bereits an ihrer Gestalt an, dass sie auch grobe Vernachlässigung lässig überspielen können, denn sie können sehr lange ohne Wasser auskommen.
Zudem sind sie äußerst apart, mit ihren spiralförmig angeordneten Rosetten (Sempervivum) oder höher werdenden Stängeln und ausdauernden Blüten (Sedum). Vertreter der ersten Art sind zum Beispiel Dachwurz und Hauswurz. Die Fette Henne und der Mauerpfeffer in all ihren Variationen gehört zu den Sedum-Arten.
Doch seien Sie gewarnt, sie vermehren sich ausgiebig. Möchten Sie Lücken im Steinbeet schnell und preiswert bewachsen, dann greifen Sie zu den beschriebenen Sukkulenten.
Ebenfalls sukkulent, aber mit nicht ganz so dicken Blättern, kommen die unzählig vielen Arten der Wolfsmilch (Euphorbia) daher. Dennoch sind auch sie sehr robust, teilweise immergrün und bilden mit der Zeit große Stauden. Vorsicht mit dem austretenden Milchsaft, er ist giftig und sollte nicht auf die Haut oder in die Augen gelangen.
Wie man einen Steingarten arrangiert
Und nun ist Ihre Kreativität gefragt, denn die perfekte Anordnung von Steinen und Pflanzen ist gar nicht so leicht. Beginnen sollte man mit den Steinen und sie so lange arrangieren, bis man zufrieden ist. Die Pflanzen werden erst im Anschluss gepflanzt.
Ein Tipp noch bei der Auswahl von Steinen: Manche neigen dazu, den Boden zu verkalken (z. B. Kalksandstein). Basalt und Granit verhalten sich hier neutraler. Tatsächlich mögen aber viele Steingewächse eher alkalische Böden.
Steingewächse sind eine tolle Möglichkeit, Ihren Garten mit simplen Mitteln aufzupeppen. Wenn Sie sich mehr Struktur wünschen, dann legen Sie einen japanischen oder chinesischen Steingarten an. Aber auch dröge Steinmauern, Betontreppen oder düstere Findlinge lassen sich im Nu in bunte Träume verwandeln!
Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie am besten unsere Experten. Wir stehen wie immer gern mit Rat & Tat an Ihrer Seite und freuen uns über Ihre gärtnerischen Erfolge!









Unsere Top 30 der Steingewächse
- Sedum (Fetthenne): Sedum ist das Nonplusultra für jeden Steingarten. Es gibt viele Sorten zur Auswahl, von niedrig wachsenden Bodendeckern bis zu hohen, aufrechten Sorten. Sedum blüht in verschiedenen Farben und ist bekannt für seine Trockenheitstoleranz. Außerdem schön: Die Blüte geht bis in den Herbst hinein und bietet so manchen Insekten noch späte Nahrung.
- Sempervivum (Hauswurz): Hauswurz ist eine süße, kleine, robuste Pflanze mit dickfleischigen Blättern, die in Rosetten angeordnet sind. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich und bilden dichte Polster. Hauswurz ist eine tolle Wahl für sonnige Standorte und für Lücken im Beet. In kürzester Zeit hat der Hauswurz sich so vermehrt, dass jedes Unkraut unterdrückt wird.
- Thymian: Denkt man gar nicht, aber auch der Thymian ist optimal für Steingärten geeignet. Thymian, das lecker-aromatische Kraut, kann auch sehr gut als Bodendecker verwendet werden kann. Es gibt verschiedene Sorten, darunter kriechende Arten (Thymus serpyllum), die sich zwischen Steinen ausbreiten. Thymian bevorzugt sonnige Standorte und trockenen Boden.
- Armeria maritima (Strand-Armier): Diese niedrig wachsende Pflanze hat grasähnliche Blätter und bildet kugelförmige Blütenstände in verschiedenen Farben. Armeria maritima ist an salzige Bedingungen angepasst und eignet sich gut für Steingärten.
- Dianthus deltoides (Heidenelke): Diese Pflanze produziert leuchtend rosa oder weiße Blüten auf niedrigen Polstern aus immergrünen Blättern. Heidenelke ist tolerant gegenüber trockenen Bedingungen und eignet sich gut für sonnige Standorte.
- Aubrieta (Blaukissen): Aubrieta bildet dichte Matten mit kleinen, leuchtend violetten Blüten im Frühjahr. Eine wunderbare Pflanze für Steingärten und Hangbepflanzungen.
- Delosperma (Eisblume): Die Eisblume ist eine Sukkulente mit saftigen Blättern und leuchtenden Blüten. Sie ist trockenheitstolerant und blüht in verschiedenen Farben. Sie eignet sich gut für sonnige Standorte und ist die richtige Entscheidung für Steingärten.
- Campanula portenschlagiana (Dalmatiner Glockenblume): Diese niedrig wachsende Pflanze hat herabhängende Stängel mit glockenförmigen Blüten in blauer oder violetter Farbe. Dalmatiner Glockenblume eignet sich gut für Steingärten und Hänge.
- Saxifraga (Steinbrech): Es gibt viele Arten von Saxifraga, die für Steingärten geeignet sind. Sie haben eine Vielzahl von Blütenfarben und Formen. Steinbrech bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässigen Boden.
- Echeveria: Echeveria sind Sukkulenten mit dickfleischigen, rosettenartigen Blättern. Sie sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich und eignen sich gut für Steingärten oder als Topfpflanzen.
- Delosperma cooperi (Himmelsblume): Die Himmelsblume ist eine Sukkulente mit leuchtend rosa oder lila Blüten. Sie ist trockenheitstolerant und blüht im Sommer.
- Iberis sempervirens (Schleifenblume): Die Schleifenblume ist eine immergrüne Pflanze mit duftenden weißen Blüten. Sie bevorzugt sonnige Standorte und ist gut für Steingärten geeignet.
- Phlox subulata (Polsterphlox): Polsterphlox bildet dichte Teppiche mit kleinen, duftenden Blüten in verschiedenen Farben. Sie sind trockenheitstolerant und eignen sich gut für sonnige Steingärten.
- Festuca (Schwingel): Diese grasartige Pflanze bildet dichte Polster und ist besonders trockenheitstolerant.
- Euphorbia myrsinites (Wolfsmilch): Diese sukkulente Pflanze hat graue, sich windende Stängel und gelbe Blüten. Sie verträgt trockene Bedingungen gut.
- Helianthemum (Sonnenröschen): Helianthemum-Arten produzieren auffällige Blüten in verschiedenen Farben und sind trockenheitsresistent.
- Delosperma cooperi (Fingerkaktus): Dieser niedrig wachsende, sukkulente Bodendecker bildet Teppiche mit leuchtend pinken Blüten.
- Arctostaphylos uva-ursi (Bärentraube): Diese immergrüne Pflanze bildet niedrige Teppiche aus glänzenden, dunkelgrünen Blättern und trägt im Frühjahr kleine weiße Blüten.
- Oregano: Oregano ist ein aromatisches Kraut, das als Bodendecker in Steingärten verwendet werden kann. Es bevorzugt sonnige Standorte und trockenen Boden.
- Achillea (Schafgarbe): Achillea-Arten produzieren dichte Blütenstände in verschiedenen Farben und sind an trockene Bedingungen angepasst.
- Penstemon (Bartfaden): Penstemon-Arten haben lange, schlanke Blütenstände und sind in einer Vielzahl von Farben erhältlich. Sie bevorzugen sonnige Standorte.
- Sedum rupestre (Felsen-Fetthenne): Diese niedrig wachsende Sedum-Art hat gelbe Blüten und ist eine robuste Pflanze für Steingärten.
- Armeria pseudarmeria (Pracht-Armier): Diese Pflanze bildet kompakte Polster aus grasartigen Blättern und trägt im Frühjahr und Sommer rosa Blütenstände.
- Ajuga reptans (Günsel): Der Günsel ist ein niedrig wachsender Bodendecker mit dunkelgrünen Blättern und blauen oder violetten Blütenähren. Er ist anpassungsfähig und toleriert verschiedene Boden- und Lichtverhältnisse.
- Aethionema (Leimkraut): Diese niedrig wachsende Pflanze hat zarte Blüten in verschiedenen Farben, von Rosa über Lila bis Weiß. Sie bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässigen Boden.
- Campanula carpatica (Karpaten-Glockenblume): Die Karpaten-Glockenblume bildet dichte Polster aus herabhängenden Stängeln und blauen oder weißen glockenförmigen Blüten. Sie ist eine robuste Pflanze, die gut in Steingärten gedeiht.
- Armeria juniperifolia (Zypressen-Armier): Diese Pflanze hat nadelartige, grüne Blätter und bildet dichte Polster. Sie produziert rosa bis violette Blütenstände im Frühjahr und Sommer.
- Delosperma nubigenum (Gelber Mauerpfeffer): Diese Sukkulente hat saftige, gelbe Blüten und dichte, niedrig wachsende Polster. Sie ist extrem trockenheitsresistent und eine gute Wahl für sonnige Steingärten.
- Lewisia cotyledon (Bitterwurz): Die Bitterwurz hat auffällige Blüten in verschiedenen Farben, von leuchtendem Rosa über Orange bis hin zu Gelb. Sie bevorzugt gut durchlässigen Boden und sonnige Standorte.
- Orostachys iwarenge (Mannstreu): Der Mannstreu ist eine sukkulente Pflanze mit dicken, fleischigen Blättern, die in Rosetten angeordnet sind. Er bildet im Spätsommer auffällige Blütenstände und ist eine interessante Ergänzung für Steingärten.
Top-Tipps zur Pflege eines Steingartens
- Bewässerung: Die meisten Steingewächse sind trockenheitstolerant, aber während der Anfangsphase des Pflanzenwachstums brauchen sie regelmäßige Bewässerung, um ihre Wurzeln zu etablieren. Nachdem sie gut verwurzelt sind, können Sie die Bewässerung reduzieren und den Boden zwischen den Wassergaben leicht trocknen lassen. Vermeiden Sie Überbewässerung, da dies zu Staunässe und Wurzelfäule führen kann.
- Unkrautkontrolle: Halten Sie Ihren Steingarten frei von Unkraut, da es mit den Steingewächsen um Nährstoffe und Wasser konkurrieren kann. Entfernen Sie Unkraut regelmäßig, damit es nicht überhandnimmt.
- Düngung: Die meisten Steingewächse benötigen keine intensive Düngung. Eine jährliche Düngung im Frühjahr mit einem ausgewogenen Dünger kann jedoch das Wachstum und die Blüte fördern. Verwenden Sie am besten einen Dünger, der speziell für Sukkulenten oder Steingewächse konzipiert ist.
- Schutz vor Schädlingen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Steingewächse auf Anzeichen von Schädlingsbefall, wie z.B. Blattläuse oder Schnecken. Bei Bedarf können Sie organische Schädlingsbekämpfungsmittel verwenden oder die Schädlinge manuell entfernen.
- Schnitt und Ausdünnen: Einige Steingewächse können sich über die Zeit ausbreiten und dichte Matten bilden. Bei Bedarf können Sie sie leicht zurückschneiden oder ausdünnen.
- Schutz vor Frost: Fast alle Steingewächse sind gut winterhart. Bei besonders heftigen Frosttagen schützen Sie sie mit Abdeckmaterial wie Laub oder Reisig.
- Feuchtigkeitsstau kontrollieren: Achten Sie darauf, dass der Boden in Ihrem Steingarten gut entwässert ist. Steingewächse bevorzugen trockene Bedingungen und können unter Staunässe leiden. Wenn der Boden nicht ausreichend drainiert, können Sie eine Schicht Kies oder groben Sand beim Einpflanzen verwenden.