Des Gärtners Glück …
Ein lange und üppig blühendes Staudenbeet als gelungener Blickfang
So schön Staudenbeete auch sind: Ohne gründliche Vorbereitung und Planung kann es passieren, dass Sie nicht den gewünschten Effekt erzielen. Wir vom Wächter Pflanzencenter möchten Ihnen daher einige Erfahrungswerte an die Hand geben, damit auch Ihr Staudenbeet ein voller Erfolg wird.
Planung, Planung, Planung …
Auch, wenn das für Viele wohl der eher langweilige Part ist. Ohne ein vernünftiges Konzept wird Ihr Staudenbeet Ihnen vermutlich nicht lange Freude bereiten. Wir erklären in unserem Blog-Beitrag, wie Sie mit einer guten Vorbereitung langfristig ein optimales Ergebnis in Ihrem Garten erzielen.
1. Standort-Bedingungen prüfen
Prüfen Sie zunächst die Licht- und die Windverhältnisse. Ist das Beet vollsonnig, halbschattig oder ganz schattig? Steht es frei, oder ist eine Häuserwand oder Mauer in der Nähe? Woher weht der Wind, und wie stark ist er? Sind Bäume oder Sträucher in unmittelbarer Nähe, die eventuell noch an Größe zunehmen? Das Ziel ist es, die Standort-Bedingungen so zu prüfen, dass Sie später keine unliebsamen Überraschungen erleben. Wurzeln von Bäumen etwa können dem umliegenden Boden sehr viele Nährstoffe entziehen. Wachsen Sie noch stärker nach, kann schnell aus einem sonnigen ein schattiger Platz werden. All das sollte im Vorfeld bedacht werden.
Dann sehen Sie sich den Boden genauer an. Ist der Boden lehmig oder sandig? Welchen pH-Wert hat er? Ist er feucht oder eher trocken? Auch hier spielt es eine große Rolle, ob Bäume in der Nähe sind, denn dann sollten dem Boden Nährstoffe hinzugefügt werden. Oder man wählt für diese Standorte eher genügsame Stauden aus. Stauden sind recht anspruchsvoll, aber der Boden sollte vorbereitet werden: Locker und krümelig, durchlässig und nährstoffreich sollte er sein. Verdichtete Böden führen zu Staunässe und damit zum Ende der Stauden. Lockern Sie solche Böden auf oder tauschen Sie sie aus.
2. Skizze des Gartens erstellen
Wenn Sie sich über die Standort-Bedingungen im Klaren sind, sollten Sie unbedingt eine Skizze Ihres Gartens anlegen. Dazu gehört leider auch das sorgfältige Ausmessen. Aber überspringen Sie diesen Schritt nicht. Wenn man ein gutes Gefühl für die Größenverhältnisse und Proportionen hat, kann man viel einfacher Pflanzabstände einhalten – und man verliert das Große-Ganze nicht aus dem Blick. Sinnvoll wäre auch Mauern, Vorsprünge, Treppen, Wurzeln, Carports usw. zu kartografieren. Vielleicht auch Blickwinkel – schließlich möchten Sie ja Ihr Beet auch gut sehen können.
3. Staudenpflanzen auswählen
Jetzt kommen wir langsam zur Kür! Sie können sich mit dem Wissen der Verhältnisse in Ihrem Garten nun der Auswahl Ihrer neuen Stauden widmen. Leider ist das bei der Vielzahl an Möglichkeiten leichter gesagt als getan.
Hier hilft das Ausgrenzungsverfahren: Überlegen Sie zunächst, was Ihre Vorlieben sind: Mögen Sie es sehr bunt? Oder verfolgen Sie lieber ein schlichteres Farbkonzept? Sind bestimmte Farben in Ihrem Garten schon vorhanden, die Sie in Ihre Planung mit einbeziehen möchten?
Beachten Sie die Proportionen (die Sie ja bereits aus Schritt 2 kennen): Ist Ihr Garten eher klein, sollten Sie auf enorm große und ausladende Stauden eher verzichten. In großen Gärten können Sie sich richtig austoben, sollten aber hier darauf achten, Strukturen zu setzen, die das Auge leiten. Daher ist bei der Pflanzenauswahl auch ein Kriterium besonders wichtig: die Wuchseigenschaften der Staude. Neben der Höhe ist auch die finale Breite entscheidend. Wichtig ist hier auch zu beachten, was die Stauden während ihrer Ruheperiode machen. Viele ziehen sich einfach komplett zurück, andere müssen geschnitten werden. Sie sollten daher kleine Wege einplanen, um zu diesen Pflanzen zu gelangen, die einen höheren Pflegeaufwand erfordern. Trittsteine können bewusst in das Konzept integriert werden und lockern tiefe Beete besonders schön auf.
Genau wie bei der Inneneinrichtung gilt auch für Ihren Garten ein essenzielles Motto: Weniger ist oft mehr! Statt von jeder Pflanze ein einziges Exemplar zu pflanzen, wirkt ein Beet weitaus harmonischer, wenn man in Grüppchen pflanzt. Wiederholung ist angenehmer als wirres Durcheinander. Das macht sich nicht nur optisch bemerkbar, sondern reduziert auch den Pflegeaufwand enorm.
Nach Blüheigenschaften pflanzen:
Wer ein ganzjährig blühendes Staudenbeet anstrebt, pflanzt in Reihen: Nach hinten kommen die Frühjahrsblüher, in die Mitte die Sommerblüher, nach vorne die Herbstblüher. Warum? Wenn jeweils eine Reihe verblüht ist und bereits beginnt, sich zurückzuziehen, überdeckt die jeweils neu blühende Reihe alles bereits Verblühte.
Strukturen pflanzen:
Betonen Sie einzelne Stauden durch ihre Höhenunterschiede. Dazu nimmt man eine Leitstaude, die besonders auffällig und hoch ist und umgibt sie mit Begleitstauden im mittleren Bereich. Drum herum kann Bodendecker gepflanzt werden.
Nach Stilen pflanzen:
Mögen Sie das Mittelmeer? Dann wählen Sie Pflanzen aus, die den mediterranen Stil verkörpern. Dazu gehören natürlich duftende Kräuter wie Lavendel oder Katzenminze. Kombiniert mit Bartlilien und wogenden Gräsern schaffen Sie sich Ihr Urlaubsambiente direkt vor Ihrer Haustür.
Verehren Sie den asiatischen Look? Dazu gehören Pfingstrosen, Funkien und Taglilien. Auch hier können Sie zarte Ziergräser hinzukombinieren.
Der Orient entspricht mehr Ihren Vorstellungen? Mit Sonnenhut, Storchschnabel und Schleierkraut, einer pflegeleichten Strauchrose und als Höhepunkt: Ehrenpreis.
Nach Farben pflanzen:
Ton-in-Ton (z.B. Rosa-Pastell), ganz in Weiß, kontrastreich (z.B. Gelb und Lila), Schwarz und Weiß, Sommerfarben, Herbstfarben, rein grün, bläuliche und silbrige Farbtöne, Knallerfarben … Hier gibt es eine unendliche Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Daher raten wir am liebsten:
Lassen Sie sich Zeit bei der Entscheidung, in welcher Art Sie Ihre Beete bepflanzen möchten. Sehen Sie sich andere Gärten vor Ort an, um die Pflanzen „in echt“ beurteilen zu können, besuchen Sie Freunde mit schönen Gärten. Je intensiver Sie sich im Vorfeld mit Ihrem Garten beschäftigen und über das nachdenken, was Sie mit der Bepflanzung erzielen möchten, umso einfacher ist die Umsetzung und umso größer die Freude am schönen Ergebnis.
Und noch ein letzter Tipp: Pflanzen Sie zu Beginn nicht zu eng, auch wenn Ihr Beet im ersten Moment etwas „löchrig“ wirkt. Bis die Stauden ausgewachsen sind, ergänzen Sie einfach mit einjährigen Sommerblühern.