Blauregen: die majestätische Kletterpflanze

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Der Blauregen (Wisteria floribunda), auch als Glyzinie bekannt, gehört für uns zu den eindrucksvollsten Kletterpflanzen überhaupt.

Mit ihren langen, hängenden Blütenrispen und dem üppigen, grünen Laub bringt diese Pflanze die absolute Mittelmeer-Romantik in jeden Garten. Ein Traum für jeden, der den nötigen Platz hat. Und das mit relativ wenig Pflegeaufwand.

Besonderheiten der Wisteria floribunda

Botanische Eigenschaften

Wisteria floribunda gehört zur Familie der Fabaceae und ist bekannt für ihre stark wachsenden, verholzenden Triebe, die problemlos eine Höhe von 10 bis 15 Metern erreichen können.

Die Triebe sind kräftig und benötigen eine geeignete Unterstützung, um sich optimal entfalten und halten zu können. Das gilt es im Vorfeld auf jeden Fall zu beachten. Wenn eine Wisterie sich erst mal etabliert hat, beansprucht sie definitiv ihren Platz!

Stattliche Blütenpracht

Die Blüten von Wisteria floribunda sind ein absoluter Blickfang. Wer kennt sie nicht? Die vollen und üppigen Rispen, die von einer Pergola herabhängen. Sie können, je nach Sorte, bis zu 50 cm lang sein. Die Farben reichen von zartem Lila, Pink, Rosa über Blau bis zu reinem Weiß.

Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni. Die Blüten verströmen einen intensiven, süßlichen Duft, der nicht nur Menschen, sondern auch zahlreiche Insekten anzieht. Ein wahrer Magnet!

Hell- bis mittelgrünes Laub

Das Laub des Blauregens besteht aus gefiederten Blättern, die in einem satten Grünton leuchten. Im Herbst verwandeln sich die Blätter in goldene und rötliche Nuancen, was zusätzlichen ästhetischen Reiz bietet und den Garten auch in der kälteren Jahreszeit lebendig erscheinen lässt.

Im Winter wirft der Blauregen die Blätter ab und gehört somit zu den sommergrünen Pflanzen.

Standort und Bodenanforderungen

Idealer Standort

Der Blauregen bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag sind ideal, um eine üppige Blüte zu fördern.

Ein geschützter Platz, beispielsweise an einer Hauswand, einem Zaun oder einer Pergola, schützt die Pflanze vor starken Winden, die die Blüten und Triebe beschädigen könnten.

Bodenbeschaffenheit

Die Wisteria floribunda gedeiht am besten in einem gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Ein leicht saures bis pH-neutrales Substrat ist optimal. Verdichtete Böden mag der Blauregen nicht.

Auch Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden mit Kompost oder gut verrottetem Mist anzureichern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Pflanzung und Pflege

Pflanzzeit

Die beste Zeit für die Pflanzung von Blauregen ist im Frühjahr oder frühen Herbst, wenn der Boden gut durchfeuchtet ist. Bei der Pflanzung sollte man darauf achten, dass die Wurzeln ausreichend Platz haben, um sich auszubreiten.

Pflanzanleitung

  1. Graben Sie ein Pflanzloch: Das Loch sollte mindestens doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen der Pflanze sein.
  2. Verbessern Sie den Boden: Fügen Sie Kompost oder gut verrotteten Mist hinzu, um die Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
  3. Setzen Sie die Pflanze ein: Platzieren Sie den Blauregen so, dass der Wurzelballen auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche ist.
  4. Bewässern Sie gründlich: Nach dem Einpflanzen sollte die Pflanze gut gewässert werden.

Blauregen richtig gießen

Halten Sie den Boden während der ersten Wachstumsjahre gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu erzeugen. Einmal etablierte Pflanzen sind relativ trockenheitsresistent.

Blauregen richtig düngen

Einmal im Jahr im Frühjahr können Sie die Pflanze mit einem ausgewogenen Dünger versorgen, um das Wachstum und die Blüte zu fördern.

Schneiden der Wisterie

Der richtige Schnitt beim Blauregen ist besonders wichtig für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte. Folgendes gilt es dabei zu beachten:

  1. Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist im späten Winter oder frühen Frühling, bevor das neue Wachstum beginnt. Alternativ kann ein leichter Schnitt nach der Blüte im Sommer erfolgen.
  2. Werkzeuge: Nur wirklich scharfe, saubere Astscheren oder Gartenscheren verwenden.
  3. Entfernen von Ästen: Abgestorbene, beschädigte oder kranke Triebe direkt an der Basis abschneiden.
  4. Rückschnitt: Lange Triebe um ein Drittel bis zur Hälfte kürzen, um die Pflanze zu formen und die Blütenbildung zu fördern.
  5. Auslichten: Überlappende Triebe wegnehmen, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Lichtverhältnisse zu optimieren.

Schädlinge und Krankheiten

Wisterien profitieren von einem regelmäßigen Schnitt, um ihre Form zu halten und das Wachstum neuer Blüten zu fördern. Beachten Sie dabei aber, nicht zu viel auf einmal zu schneiden, um die Pflanze nicht unnötig zu schwächen.

Wisteria floribunda ist im Allgemeinen eine robuste Pflanze, kann jedoch gelegentlich von Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben befallen werden.

Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls eine Behandlung mit biologischen Pflanzenschutzmitteln können helfen, die Pflanzen gesund zu halten.

Zudem sollten Sie auf Anzeichen von Wurzelfäule oder Pilzbefall achten und betroffene Pflanzenteile umgehend entfernen.

Vermehrung des Blauregens

Die Vermehrung von Wisteria floribunda kann durch Samen oder Stecklinge erfolgen.

Während die manuelle Samenvermehrung etwas zeitaufwendiger ist und Geduld erfordert, ist die Vermehrung durch Stecklinge oft der schnellere und zuverlässigere Weg, um neue Pflanzen zu ziehen. Ideal dazu geeignet sind halbverholzte Triebe, die im Spätsommer oder Frühherbst geschnitten werden sollten.

Allerdings hat der Blauregen seinen eigenen Trick entwickelt, um sich so gut wie möglich auszubreiten: Wenn die Samen fertig ausgereift sind, explodieren sie förmlich und werden dadurch weit weg geschleudert.

Winterhärte

Wisteria floribunda ist winterhart. Sie kann kalte Wintertemperaturen überstehen und ist in den meisten gemäßigten Klimazonen (4-9) gut angepasst. Sie kann Temperaturen bis –30 °C standhalten, abhängig von der spezifischen Sorte und den Standortbedingungen.

Schutzmaßnahmen

  • Mulchen: Eine Schicht Mulch um den Wurzelbereich kann zusätzlichen Frostschutz bieten.
  • Schutz bei extremen Bedingungen: In besonders kalten Regionen kann es hilfreich sein, die Basis der Pflanze mit Laub oder Vlies abzudecken, um sie vor extremen Temperaturen zu schützen.

In der Regel ist Wisteria floribunda jedoch robust genug, um in den meisten Gärten ohne spezielle Maßnahmen den Winter zu überstehen. Sie friert lediglich bis ins junge Holz zurück.

Unser Tipp: Die 20 schönsten Blauregen-Sorten

Wer die Wahl hat, hat die Qual – das kann man getrost bei der Auswahl des schönsten und besten Blauregens sagen. Es gibt einfach so viele wundervolle Sorten, dass wir uns kaum entscheiden können. Daher nennen wir hier mal „nur“ zwanzig verschiedene. Diese Sorten zeichnen sich durch ihre einzigartige Blütenfarbe (manche Blüten sind sogar gefüllt), ihre beeindruckende Erscheinung und ihren herrlichen Duft aus.

  1. Wisteria floribunda ‚Longissima Alba‘: Prachtvolle, außergewöhnlich lange weiße Blütenrispen (bis zu 50 cm), verströmt einen betörenden Duft.
  2. Wisteria floribunda ‚Shiro Noda‘: Große, weiße Blütenrispen mit einem zarten Duft, sehr reichblühend.
  3. Wisteria floribunda ‚Rosea‘: Zarte, rosa Blüten, die spät blühen und einen süßen Duft verströmen. Unser Tipp für romantische Gärten.
  4. Wisteria floribunda ‚Black Dragon‘: Tief violette Blüten, sehr lange Trauben, außergewöhnlich auffällig. Der Star unter den Blauregen!
  5. Wisteria floribunda ‚Alba‘: Kompakte Form mit reinweißen Blüten, sehr duftend und ansprechend. Beliebt in klassischen Gärten.
  6. Wisteria floribunda ‚Kuchibiru‘: Gefüllte, lilafarbene Blüten mit einer einzigartigen Struktur, sehr dekorativ. Unser Tipp!
  7. Wisteria floribunda ‚Blue Moon‘: Wunderschöne, lavendelfarbene Blüten, die stark duften und einen langen Blütezeitraum haben.
  8. Wisteria floribunda ‚Pink Ice‘: Zartrosa Blüten mit einem schönen Duft und einer langen Blütezeit.
  9. Wisteria floribunda ‚Geisha‘: Hellblau-lilafarbene Blüten, die in üppigen Trauben erscheinen, sehr ansprechend.
  10. Wisteria floribunda ‚Kiichi‘: Hängende, lavendelfarbene Blütenrispen, die sehr duftend sind und reichlich blühen.
  11. Wisteria floribunda ‚Yae Kuzu‘: Gefüllte, lila Blüten, die besonders üppig und dekorativ sind.
  12. Wisteria floribunda ‚Macrobotrys‘: Lange, hängende Blütenrispen (bis zu 1 Meter), duftet intensiv und ist sehr robust. Auch als Edel-Blauregen bekannt.
  13. Wisteria floribunda ‚Noble‘: Dunkelviolette Blüten mit einem intensiven Duft, sehr reichblühend.
  14. Wisteria floribunda ‚Aka‘: Rote bis purpurfarbene Blüten, die in langen Trauben erscheinen und einen auffälligen Anblick bieten.
  15. Wisteria floribunda ‚Clara‘: Zarte, hellblaue Blüten mit einer eleganten Form und einem süßen Duft.
  16. Wisteria floribunda ‚Shiro Noda‘: Großblütige, weiße Trauben mit starkem Duft, sehr blühfreudig und attraktiv.
  17. Wisteria floribunda ‚Chionan‘: Wunderschöne, violette Blüten mit einer langen Blütezeit, ideal für geschützte Standorte.
  18. Wisteria floribunda ‚Kanzan‘: Gefüllte, rosa Blüten mit einem besonders attraktiven Erscheinungsbild, die in üppigen Trauben wachsen.
  19. Wisteria floribunda ‚Alba Plena‘: Doppelblütige, weiße Blüten, die einen feinen Duft verströmen und besonders elegant wirken.
  20. Wisteria floribunda ‚Pinky‘: Zartrosa Blüten mit einer schönen, hängenden Traubenform, die den Garten romantisch und einladend gestalten.

Unterschied Wisteria floribunda und Wisteria sinensis

Blauregen ist nicht gleich Blauregen. Es gibt auch noch verschiedene Arten. Die wichtigsten beiden Arten sind Wisteria floribunda und Wisteria sinensis. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Herkunft, ihrer Blütenstruktur und ihrer Wachstumsgewohnheiten.

Herkunft

  • Wisteria sinensis: Stammt aus China und wird daher oft als Chinesischer Blauregen bezeichnet.
  • Wisteria floribunda: Stammt aus Japan und ist auch als Japanischer Blauregen bekannt.

Blütenstruktur

  • Wisteria sinensis: Die Blüten erscheinen meist in kurzen, kompakten Trauben und sind häufig größer und kräftiger gefärbt (typischerweise violett bis blau).
  • Wisteria floribunda: Diese Art hat längere, hängende Blütenrispen, die oft bis zu 50 cm lang werden. Die Farben reichen von Lila über Blau bis zu Weiß und Rosa.

Blütezeit

  • Wisteria sinensis: Blüht typischerweise etwas früher im Frühjahr.
  • Wisteria floribunda: Hat eine längere Blütezeit (April bis Juni), die sich über viele Wochen erstreckt.

Wachstum

  • Wisteria sinensis: Wächst schneller und kompakter und kann sich über Wurzelausläufer extrem ausbreiten. Die Art gilt daher auch als invasiv.
  • Wisteria floribunda: Wächst kräftig und ausladend, kann dadurch massig werden. Bildet jedoch keine Wurzelausläufer und ist daher gut im Zaum zu halten.

Beide Arten sind auf jeden Fall wunderschön, jedoch sollte man ihre jeweiligen Eigenschaften bei der Planung der Pflanzung bezüglich der Standortwahl beachten.

Können wir Blauregen empfehlen?

Der Blauregen ist auf jeden Fall eine beeindruckende Pflanze, die mit ihrer üppigen Blütenpracht und dem betörenden Duft jeden Garten bereichert. Mit der richtigen Pflege und einem geeigneten Standort kann diese Pflanze über viele Jahre hinweg Freude bereiten und spektakuläre visuelle Akzente setzen.

Ob an einer Pergola, einer Mauer oder als Teil einer grünen Wand – der Blauregen verleiht jedem Außenbereich eine besondere Note und zieht mit seiner Schönheit alle Blicke auf sich.

Allerdings sollten Sie sich auch im Vorwege darüber im Klaren sein, dass ein Blauregen wirklich groß und schwer werden kann. Wenn Sie ihn an einer Hauswand pflanzen, wird er diese über kurz oder lang überwuchern und dabei dicke und verwundene Äste bekommen.

Außerdem sollten Sie beachten, dass alle Teile des Blauregens toxische Verbindungen enthalten, insbesondere die Samen und die Schoten.

Trotzdem können wir sagen: Wenn Sie auf der Suche nach einer ganz besonderen Kletterpflanze sind, sollten Sie den Blauregen in Ihre Gartengestaltung einbeziehen!

Kann man Blauregen als Baum ziehen?

Das ist problemlos möglich, allerdings kostet es auch etwas Mühe. Sie werden dafür aber auch mit einer besonderen Pracht belohnt!

Blauregen: die majestätische Kletterpflanze

So geht’s:

  1. Einzelner Haupttrieb: Wählen Sie einen gesunden, kräftigen Haupttrieb aus, den Sie als Stamm verwenden möchten. Entfernen Sie die seitlichen Triebe, um eine klare Baumform zu schaffen.
  2. Aufzucht: Lassen Sie den Haupttrieb wachsen, während Sie regelmäßig die seitlichen Triebe entfernen. Dies fördert ein gerades Wachstum.
  3. Unterstützung: Der Haupttrieb benötigt möglicherweise Unterstützung, um stabil zu wachsen und nicht zu brechen.
  4. Schnitt: Ein regelmäßiger Schnitt ist entscheidend, um die Baumform zu erhalten und die Blütenproduktion zu fördern.

Vorteile

  • Ästhetik: Ein als Baum geformter Blauregen kann einen eindrucksvollen Blickfang im Garten darstellen und bietet gleichzeitig einen Schatten spendenden Bereich.
  • Platzsparend: Diese Form benötigt weniger horizontalen Raum als eine kletternde Pflanze.

Überlegungen

  • Pflege: Die Pflege und der Schnitt sind intensiver als bei einer normalen Kletterform.
  • Wachstumsbedingungen: Achten Sie darauf, dass die Pflanze genügend Licht, Wasser und Nährstoffe erhält, um gesund zu bleiben.

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