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Schneeheide – winterliches Blütenmeer

Schneeheide vertreibt den Winterblues

Wenn im Winter alles trist und traurig ist, hat sie ihre glorreichsten Stunden und erfreut uns mit ihren leuchtenden Blüten: die Schneeheide. Von manchen wird sie deswegen auch Winterheide genannt.

Heide ist nicht gleich Heide

Botanisch Erica carnea, ist sie nicht zu verwechseln mit der Besenheide oder Knospenheide, also der Calluna vulgaris, die man von den prächtigen Heidelandschaften zum Beispiel der Lüneburger Heide kennt. Und da stolpert man schon über den größten Unterschied: Die Heide hat ihre Hochphase im Spätsommer, wie wir alle von unseren Spaziergängen in der Natur wissen und zieht unzählige „Blütenspanner“ an. Aber von ihr, der Sommerheide, reden wir heute nicht. 

Die Schneeheide mag es gern kalt

Die Schneeheide indes ist ein richtiges Wintermädchen. Sie stammt aus der subalpinen Region, also da, wo noch ein bisschen was wächst, bevor es weiter oben richtig unwirtlich wird und ist neben den Alpen in weiteren Gebirgen in Mittel- und Südosteuropa zu Hause. Laut Wikipedia wurde sie schon auf 2.700 Metern Höhe gesichtet. Sie hält also gut was aus.

So lebt die Schneeheide bei sich zu Hause

Ihr vertrautes Terrain hat sie also auf Geröll und Felsboden, auf dem sich dichte Teppiche bildet, die den Boden vor Austrocknung schützen. Und da sie da oben recht offen in der Sonne brät, merken wir uns das direkt schonmal für den optimalen Standort vor: reichlich Sonne, karger Boden, mäßige Feuchtigkeit. Und eine ungewöhnlich hohe Kalktoleranz

Aber ganz so einfach ist es natürlich nicht, denn wir treffen die Schneeheide außerdem auch auf humusreichen Böden und in lichten Kiefernwäldern – da wird die Erde schon wieder saurer und die Sonne durch lichten Schatten gefiltert.

Mit anderen Worten: Es hängt am Ende von der Sorte und deren Bedürfnissen ab, welche Pflege sie genau benötigt.

Was die Schneeheide zum Überleben braucht – und was sie killt

Die kargen Lebensbedingungen in ihrer Heimat machen deutlich: Sie ist genügsam und bescheiden – und damit eine absolute Anfängerpflanze oder ein Traum für den „faulen Gärtner“. Egal, wie kalt, egal wie heiß, sie macht alles mit. Maximal verkahlt sie nach einer Weile, wenn man sie nicht gelegentlich zurückschneidet. Oder sie wächst noch langsamer, wenn man sie nie düngt. Aber sie steckt meistens alles locker weg. 

Nur eins kann sie „auf den Tod“ nicht ab: zu viel oder zu wenig Wasser. Für Experimente dieser Art ist ihr feines Wurzelwerk zu empfindlich. Einmal zu doll durchgetrocknet und sie wandert auf den Kompost. Und beim Gegenteil, der gefürchteten Staunässe, ist ihr Schicksal das gleiche – nur dieses Mal mit Wurzelrott.

Optimale Pflege der Schneeheide

Standortsonnig bis maximal halbschattig, windgeschützt
Substratdurchlässiger sandig-humoser bis lehmiger Boden, schwach sauer bis leicht alkalisch
Gießenregelmäßig gießen, zwischenzeitlich abtrocknen lassen, keine Staunässe
Düngennach der Blüte im Frühjahr als Booster empfehlenswert
Schneidennach der Blüte im Frühjahr bis ins grüne Laub; bei großen Flächen mit der Heckenschere
ÜberwinterungWinterschutz nicht notwendig, sehr frosthart, aber vor Wintersonne + -wind schützen
Vermehrungüber Stecklinge bzw. Risslinge; auch über Teilung, Ableger und Samen möglich
SonstigesWurzelunkräuter regelmäßig entfernen
So pflegen Sie Schneeheide richtig

Kübel und Töpfe bergen Gefahren für die Schneeheide

Daher sollte man besonders bei Kübelhaltung darauf achten, dass der Feuchtigkeitshaushalt optimal ist. Besonders im Winter, wenn die Gefäße draußen auch mal durchfrieren können und die Wasseraufnahme dadurch womöglich für längere Zeit unterbrochen wird. 

Oder wenn man vergisst, den Untersetzer auszuleeren und die Schneeheide mit den Füßen im Wasser stehen lässt. Wir erinnern uns: Im Gebirge in Schräglage gibt’s kein Problem mit überschüssigem Wasser. Daher kennt und mag die Schneeheide das auch nicht. 

3 Regeln für die optimale Pflege von Schneeheide 

Im Prinzip können wir in drei Punkten zusammenfassen, was zu tun ist, damit die Schneeheide uns viele Jahre begleitet.

Wichtigste Regeln zur Pflege von Schneeheide:

  • Konstant feucht halten; zwischendurch leicht (!) antrocknen lassen
  • Einmal im Jahr schneiden (nach der Blüte)
  • Einmal im Jahr düngen (nach der Blüte)

Das war’s bereits. Und wer seine Schneeheide dann noch in großen Gruppen pflanzt und damit die natürliche Ausbreitung in ihrer Heimat simuliert, wird von einer wahren Blütenpracht durch den Winter getragen. 

Insekten stillen ihren ersten Hunger nach der Winterruhe

Und nicht nur wir Menschen freuen uns: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, die just aus ihrem Winterschlaf kommen und in dieser Phase nur wenig Nektar und Pollen in der noch kargen Natur vorfinden, können sich ausgiebig an den unzähligen kleinen Blüten der Schneeheide laben.

Sie gilt als ausgesprochene Bienenweide. Im Gegensatz zur Caluna vulgaris, also der Besenheide oder Knospenheide, die bauartbedingt auf dem Gebiet leider schwer enttäuscht, dafür aber mit anderen Qualitäten punktet.

Hingegen leisten Sie mit der Pflanzung einer kleinen Erika-Heidelandschaft in Ihrem Garten, auf Ihrer Terrasse oder Ihrem Balkon einen wertvollen Beitrag zum Arterhalt unserer Insekten. 

Steckbrief Schneeheide (Erica carnea)

NameErica carnea
FamilieHeidekrautgewächse (Ericaceae)
Im HandelAb November
HerkunftKiefernwälder der Alpen, Gebirge Mittel- und Südeuropas
VerwendungBeet- & Balkonpflanze, Grabgestaltung, Blumenampeln, Bodendecker
Laubrhythmusimmergrün
Lebensdauermehrjährig
Wuchsformpolsterförmiger Zwergstrauch mit kriechenden Zweigen
Wuchshöhe / -breite15 – 35 cm / 30 – 50 cm
Blütenglockenförmig, in Trauben an dünnen Stängeln
Blütenfarbenweiß, rosa, rot, purpurrot, lila, violett
Blätternadelförmig, dunkelgrün, bei Kälte oft bronzefarben
Wurzelnempfindlich, fein verzweigt, oberflächennah
Winterhärtesehr kältetolerant bis -30° C
Giftigkeitalle Teile sind ungiftig
Duftmanche Sorten duften zart
Kalktoleranzsortenabhängig – manche sind kalktolerant, die meisten brauchen saure Erde
Insektenfreundlichkeitabsoluter Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Krankheiten & Schädlingekeine bekannt; nur Ballen-Trockenheit und Staunässe machen ihr den Garaus
Ähnlich zuGlockenheide, englische Heide, irische Heide, Baumheide, Calluna vulgaris
Passt zuGehölzen (Rhododendron, Kleinkoniferen, Wacholder, Ginster), frühblühenden Zwiebelblumen (Krokus, Märzenbecher, Winterling, Osterglocken), Ziergräsern, Blattschmuckpflanzen

Einpflanzen & Umtopfen

Wichtig sowohl beim Einpflanzen als auch beim Umtopfen sind zwei Dinge:

Erstens: Die Wurzeln sind sehr fein und wirr. Man kann eher von einem regelrechten Wurzelfilz sprechen. Diesen sollte man nicht unnötig beschädigen. Allerdings ist zu beachten, dass in dem Filz kaum Erde ist und auch Wasser schlecht dort eindringen kann, daher sollte man den Ballen vor dem Einpflanzen etwas auseinander zupfen. Dann den Wurzelballen sehr gut wässern, sodass wirklich Wasser in die Feinwurzeln eindringen kann.

Zweitens: Die Heide kann deswegen mit den kargen Bedingungen ihrer Heimat klarkommen, weil sie einen guten Freund hat: Mykorrhiza, ein Wurzelpilz, hilft ihr beim Überleben mit nahezu keinen Nährstoffen. Dieser Pilz muss immer mit. Wenn Sie die Erika umsetzen, dann dürfen Sie auf keinen Fall die Wurzeln auswaschen. 

Auch interessant: Lesen Sie hier mehr über die geschmackvolle Grabgestaltung.

Ein „Drittens“ haben wir auch noch: Sollten Sie die Schneeheide in Ihr Beet pflanzen, entfernen Sie vorher unbedingt ausläuferbildende Unkräuter. Dazu gehört zum Beispiel die Quecke. Solche Pflanzen wachsen nämlich ansonsten unverdrossen durch das feine Wurzelwerk durch und sind dann kaum noch loszuwerden. 

Gepflanzt werden kann jederzeit, außer bei gefrorenem Boden oder großer Hitze. Am besten zwischen September und November oder alternativ zwischen März und Mai.

Bei Kübelpflanzungen eine Drainageschicht auf den Boden des Kübels legen. 

Blütezeit der Schneeheide ausdehnen

Unser Tipp: Schneeheide blüht im Winter bis ins Frühjahr. Da jede Sorte eine etwas andere Blütezeit hat – manche blühen bereits im November, andere erst im März –, bekommt man bei einer Kombination verschiedener Sorten einen durchgehenden Blütenteppich von November bis Mai!

JanFebMrzAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
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Die Schneeheide blüht fast immer …

Sorten mit verschiedenen Blütezeiten

  • Winter-Beauty: Blüht bereits ab November bis April (lilarosa Blüten)
  • Rosalie: Blüht von März bis Mai (rosarote Blüten)
  • Golden Starlet: Blüht von Februar bis April (weißrosa Blüten)
  • Kathy: Blüht von Dezember bis Mai (weiße Blüten)

Vermehren

Möglich ist eine vegetative Vermehrung über Stecklinge. Dazu schneidet man einen ausgereiften Trieb möglichst tief ab – oder besser noch: reißt ihn mit einem Stück Rinde ab – und steckt diesen dann in die Erde. Wichtig: Konstant feucht halten!

Alternativen dazu sind: Vermehrung über Ableger, Teilung – und über Samen.

Wir wollen aber ehrlich sein: Das ist alles eher mühselig und langwierig. Da die Pflanzen im Handel oft sogar im Sonderangebot kaum mehr als „eins fuffzig“ kosten, kann man sich die Mühe sparen. 

Fragen & Antworten zur Schneeheide

Wann pflanzt man Schneeheide?​

Die beste Pflanzzeit für Schneeheide ist von September bis November (dann kann sie noch in Ruhe blühen) oder wieder von März bis Mai. Man kann sich auch einfach daran orientieren, wann es die Pflanzen im Handel zu kaufen gibt. Prinzipiell kann Schneeheide aber jederzeit gepflanzt werden, solange der Boden offen (also nicht steinhart gefroren) ist. Im superheißen Hochsommer ist allerdings keine so gute Zeit, der Stress wäre zu groß. Am besten einen Tag auswählen, der etwas bedeckt ist. 

Warum wird meine Schneeheide braun?​

Meistens wird die Schneeheide dann braun, wenn die Wurzeln über längere Zeit kein Wasser aufnehmen konnten. Sie ist dann schlicht und ergreifend vertrocknet. Es reicht beispielsweise schon, dass der Transportweg zu Ihnen nach Hause zu lang ist, weil die Pflanze beim Discounter unbeachtet in der Ecke stand und nicht gegossen wurde. Also unbedingt darauf achten, dass Sie eine gute Pflanze bei einem Fachhändler kaufen. 

Nicht zu verwechseln ist dieser Zustand jedoch mit einem ganz normalen Phänomen, das bei hoher Kälte entsteht. Da werden die Nadeln nämlich bronzefarben. Das ist nicht schlimm und sogar ganz hübsch. 

Ist Schneeheide winterhart?

Schneeheide (Erica carnea) ist sogar ausgesprochen winterhart. Sie kann bei Temperaturen bis zu -30° C überleben. Zu Hause ist sie in den subalpinen Zonen und somit starke Kälte gewohnt. Auch starke Sonneneinstrahlung kann sie dadurch gut wegstecken. Man kann sagen: die ideale Winterpflanze. 

Was sind die Merkmale von Schneeheide?

Beliebt, robust, erfreut uns im Winter, kann Minusgrade locker ab, und erstrahlt in den leuchtendsten Farben, unkompliziert, pflegeleicht, mehrjährig, immergrün. Kommt aus den Bergen und mag Sonne. Drahtige Triebe, kleine niedliche Blüten, wächst bodennah in dichten Kissen, verdrängt dadurch Unkraut. Nicht zu verwechseln mit der Besen- oder Knospenheide, das im Volksmund Heidekraut genannt wird. 

Kann man mit Winterheide Unkraut unterdrücken?

Bedingt ja. Kommt auf das Unkraut an. Die Schneeheide bildet im besten Fall einen dichten Teppich und nimmt dadurch anderen Pflanzen das Sonnenlicht. Aber Quecken und andere ausläuferbildenden Unkräuter bezwingt sie leider auch nicht. Die wachsen munter durch und sind dadurch noch schlechter zu entfernen als ohnehin schon. 

Schneeheide – winterliches Blütenmeer
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